Nachfolgeplanung von KMU in der Nordwestschweiz

Im Auftrag der BKB untersuchte Demografik in einem Survey mit 163 Befragten und drei Interviews den Stand der Nachfolgeplanung in der Nordwestschweiz. Grösster Treiber ist das Alter der Unternehmer:innen, fast die Hälfte werden intern geregelt (MBO oder Familienintern). 78% der Finanzierungen erfolgen durch Eigenkapital, individuelle Lösungen und Darlehen. Erfolgsfaktoren sind: Kommunikation, Vertrauen und frühzeitige Planung.

Die Grafik zeigt die Auswirkungen einer abgeschlossnene Nachfolge: Die Unternehmen profitieren von neuen Eigentümern – etwa durch die Digitalisierung von Prozessen, die Erschliessung neuer Geschäftsfelder oder durch die Förderung unternehmerischen Denkens bei den Mitarbeitenden.

1. Unternehmensprofile: Im Rahmen einer Online-Befragung wurden 163 KMU aus der Nordwestschweiz zur Nachfolge befragt. Ergänzend fanden drei Tiefeninterviews mit Unternehmen statt, die ihre Nachfolge erfolgreich umgesetzt haben. Die Ergebnisse beleuchten zentrale Herausforderungen, den Beratungs- und Finanzierungsbedarf, wesentliche Erfolgsfaktoren sowie den Wandel unternehmerischer Werte im Nachfolgeprozess.

2. Nachfolgeprozess: Das Alter der Unternehmerinnen und Unternehmer ist der häufigste Anlass für die Einleitung einer Nachfolge, gefolgt vom Anliegen, die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Die Herausforderungen verändern sich im Verlauf des Nachfolgeprozesses, und emotionale Themen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Fast die Hälfte der Nachfolgen erfolgen intern (durch Management-Buy-out oder eine familieninterne Regelung), zudem ist der Verkauf an eine externe Firma eine verbreitete Lösung.

3. Nachfolgefähigkeit: Eine zentrale Aufgabe zu Beginn des Nachfolgeprozesses besteht darin, die Nachfolgefähigkeit des Unternehmens sicherzustellen. Dazu gehören die Stabilität des Unternehmens, Zukunftsfähigkeit und die Unabhängigkeit vom bisherigen Inhaber. Gelingt dies nicht, muss auch eine Liquidation in Betracht gezogen werden.

4. Finanzierung: Die Finanzierung stellt – neben der Unternehmensbewertung – eine der grössten Herausforderungen dar. Meist führt eine Kombination von verschiedenen Finanzierungsformen zum Erfolg. Dabei kommen insbesondere Eigenkapital, Darlehen und individuelle Lösungen zum Einsatz.

5. Beratung: Die Komplexität der Nachfolge wird von Unternehmern oftmals unterschätzt. Ein frühzeitiger Einbezug erfahrener Beraterinnen und Berater trägt entscheidend zu einem professionellen Prozessverlauf bei. Die Zufriedenheit mit der Beratung steigt, je mehr verschiedene Berater involviert sind.

6. Erfolgsfaktoren: Zu den zentralen Erfolgsfaktoren zählen eine offene und vertrauensvolle Kommunikation, die sorgfältige Auswahl einer fachlich wie persönlich geeigneten Nachfolgerin bzw. eines Nachfolgers, eine frühzeitige und langfristige Planung sowie eindeutig geregelte rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen. Chancen entstehen durch Innovation, Digitalisierung und die Erschliessung neuer Kundengruppen.

Erfolgsfaktoren:

Optionen prüfen: Rund 40 % der Unternehmen mit abgeschlossener Nachfolgeregelung gaben an, mehrere Optionen geprüft zu haben. Auffällig ist, dass diese Unternehmen auch mehrere Berater beigezogen haben und überdurchschnittlich zufrieden mit der Beratung waren.

Digitalisierung: Digitalisierung im Rahmen einer Unternehmensnachfolge bietet nicht nur die Möglichkeit zur Effizienzsteigerung, sondern auch die Möglichkeit zu einer strategischen Neuausrichtung – und trägt entscheidend dazu bei, die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.

Unabhängiger Verwaltungsrat: Einbezug eines unabhängigen Verwaltungsrats und mehrerer Berater wirken sich positiv auf den Nachfolgeprozess aus.

Hier mehr Einblicke und Studie zum Download.

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Demografische Risken für Grossregionen