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Das Demografik Stufenmodell

Das Demografik Stufenmodell ist ein Ansatz, der Unternehmen dabei hilft, den demografischen Wandel zu verstehen und steigenden Fachkräftemangel zu bewältigen.

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Das Demografik Stufenmodell besteht aus 6 Stufen. Jede Stufe stellt die Grundlage für die darauffolgende Stufe dar. Erst wenn die Demografie und deren Einfluss auf die Wirtschaft und das eigene Unternehmen verstanden wurde, macht es Sinn konkrete Zahlen zu erheben. Und nur wenn man die demografischen Zahlen seines Unternehmens kennt, macht es Sinn die Unternehmenskultur bezüglich der Demografie zu untersuchen. Jede Stufe baut also auf der vorherigen Stufe auf. Ein Unternehmen kann so alle Stufen dieser Treppe erklimmen und ist dann mit einer eigenen und fundierten Demografie Strategie ideal auf den demografischen Wandel vorbereitet.

Die 6 Stufen

Stufe 1: Demografie Verständnis

Am Anfang steht das Demografie Verständnis. Das Thema Demografie muss von allen wichtigen Entscheidungsträgern im Unternehmen verstanden werden. Welches sind die Primärfaktoren, welche die Demografie determinieren? Warum sprechen wir überhaupt vom demografischen Wandel? Findet der auf der ganzen Welt statt oder nur in der Schweiz? Was bedeutet das für die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft?

Stufe 2: Demografie Analyse

Als nächstes folgt die Demografie Analyse. Das Schöne an der Demografie ist, dass sie im Vergleich zu anderen wirtschaftlichen Grössen relativ gut über lange Zeiträume vorhergesagt werden kann. Daher macht es Sinn, sich mit demografischen Zahlen und Prognosen zu beschäftigen. Diese Zahlen zu finden, zu verstehen und zu analysieren will aber gelernt sein. Noch wichtiger ist es, die Demografie seines eigenen Unternehmens zu verstehen. Wer geht wann in Rente? Wie viele Personen in welchen Funktionen müssen wir in Zukunft ersetzen? Eine Altersstrukturanalyse stellt den ersten Schritt einer internen Demografie Analyse dar.

Stufe 3: Demografie Assessment

Das Ziel von Stufe 3 ist es, die demografische Kultur des eigenen Unternehmens zu erheben. Die Grundlage dafür stellt die in Stufe 2 erarbeitete Altersstrukturanalyse dar. Mittels einer standardisierten Erhebung im eigenen Unternehmen kann die sogenannte Demografie Fitness errechnet, und mit anderen Unternehmen verglichen werden. Welche Programme für alters- und alternsgerechte Arbeitsweisen existieren bereits? Welche Möglichkeiten haben ältere Arbeitnehmer und sind sie genügend darüber informiert? Welche Karrieremodelle werden angeboten? Welche Vorurteile und Spannungsfelder existieren innerhalb der Unternehmenskultur? Je nach den Bedürfnissen des Unternehmens bietet sich an dieser Stelle auch eine Analyse im Sinne eines Strategic Workforce Planning oder einer Demografie Heatmap an. Alle Erkenntnisse werden in einem Demografie Cockpit visualisiert.

Stufe 4: Demografie Controlling

Auf der vierten Stufe folgt des Demografie Controlling. Das Assessment aus Stufe 3 ist nur dann ertragreich, wenn es regelmässig wiederholt und die Fortschritte in verschiedenen Bereichen stetig kontrolliert werden. Dazu wird das Cockpit regelmässig aktualisiert und Bereiche mit Handlungsbedarf übersichtlich visuell hervorgehoben.

Stufe 5: Demografie Management

Nach der Identifikation der Handlungsfelder in Stufen 3 und 4 werden in Stufe 5 konkrete Massnahmen erarbeitet. Dazu werden Entscheidungsgrundlagen erarbeitet und beispielsweise konkrete Nachfolgeregelungen für Schlüsselpositionen und -kompetenzen bestimmt. Wichtig ist, dass diese Massnahmen nicht als externes Paket verabschiedet werden, sondern in die existierende Organisation des Unternehmens eingebettet werden.

Stufe 6: Demografie Strategie

Zum Schluss muss die Demografie konkret in die Unternehmensstrategie eingebunden werden. Nicht nur in Form von ad hoc Massnahmen zum Management von akuten Engpässen, sondern als langfristiges Verständnis der Demografie als Umweltsphäre (im Sinne des St. Galler Managementmodells). Dies erlaubt es einer langfristig planenden Unternehmensführung neben dem Management der demografischen Risiken auch das Nutzen von Chancen, die sich aus der Demografie ergeben, beispielsweise in der Erschliessung neuer Kundensegmente.